Auf unserer eigenen Suche nach Antworten sind wir Hanna begegnet.
Als Online-Marketing-Expertin und zertifizierte Business-Coach hat sie uns auf unserem Gründungsweg begleitet – und in vielem die Augen geöffnet.
Hanna weiß, wie man den Traum von Selbstverwirklichung mit der Realität des Mama-Seins vereint. Sie unterstützt Mütter dabei, ihre beruflichen Ziele zu verfolgen und gleichzeitig den Spagat zwischen Familie und Karriere zu meistern – ohne sich dabei selbst zu verlieren. Hanna zeigt, wie man ein Business aufbaut, das zum Leben passt – nicht umgekehrt.

Deinen Traum verwirklichen? That's the way to go
ANTONIA: Kannst du uns ein bisschen mitnehmen, wie deine Arbeit normalerweise aussieht?
HANNA: Das kommt ganz auf die Bedürfnisse der Klientinnen an und auf die jeweiligen Punkte, wo sie stehen, welche Herausforderungen sie lösen wollen. Das 1-zu-1-Coaching ist dafür da, um ganz dediziert in die jeweiligen Herausforderungen reinzugehen und dann individuelle Lösungen zu erarbeiten. In der Regel kommen die Frauen mit einer konkreten Idee zu mir, also einer genauen Vorstellung, was es fachlich sein soll. Und dann arbeiten wir an den Details der Umsetzung und an dem konkreten Business-Konzept. Ich hatte aber auch schon Prozesse, bei denen die Zielformulierung war: „Ich möchte mich selbstständig machen, aber womit?“ Da war der Start auf der Grünen Wiese. Wir haben damit angefangen, was es denn sein kann. Und dann diese Idee entwickelt und einen Business-Plan erstellt.
Was ich so toll finde am Coaching: Es gibt keine fertigen Lösungen, sondern ich komme als Prozessbegleiterin rein und führe meine Klientinnen quasi an den Punkt, diese Ideen und Strategien selbst zu erarbeiten. Und ich sage bewusst „erarbeiten“, weil es durchaus Arbeit ist und manchmal auch mit Hindernissen oder Tränen verbunden. Es fühlt sich nicht immer an wie die rosa-rote, glitzernde Welt. Es bedeutet auch, umzudenken, Abstriche zu machen oder Kompromisse zu finden. Aber genau darin liegt der Zauber und das Wachstum hin zu dem, was ich mir wünsche.
ANTONIA: Wie gehst du vor, wenn jemand mit einem beruflichen Traum zu dir kommt, besonders wenn es darum geht, als Mutter an diesem Traum festzuhalten und ihn im oft sehr vollen Alltag umzusetzen? Gibt es Strategien, die du empfiehlst und welche Ressourcen sind nötig?
HANNA: Der erste Schritt ist es, Klarheit zu gewinnen. Also wirklich zu wissen, was will ich erreichen, wo will ich hin. Denn daraus ergibt sich, was ich brauche, um diese Vision umzusetzen und eine entsprechende Strategie zu entwickeln. Dann schauen wir, wie das in den komplexen Alltag der Mama passt. Super wichtig ist dafür Energie. Es geht ja um Veränderungsprozesse. Meine Klientinnen sind an einem Punkt A, wo sie nicht mehr sein wollen, und wollen sich auf Punkt B bewegen, hin zu ihrem Traum, ihrer Vision. Dafür braucht es Energie, um diese Veränderungen aktiv und selbstbestimmt zu gehen. Und dann natürlich auch die entsprechenden monetären und zeitlichen Ressourcen. Und ein guter Plan, eine gute Strategie.
Wie schafft man den Spagat zwischen Kind und Karriere?
ANTONIA: Du hast gerade das Thema Energie angesprochen, wovon man als Mutter ja manchmal nicht so viel hat. Welche Dinge helfen dir persönlich, deine Energie wieder aufzuladen und dich zu pushen?
HANNA: Ich mag Hypnose extrem gern. Das ist für mich wie eine kleine Auszeit im Alltag und hilft mir auch besser zu schlafen oder effizienter meine Ziele zu erreichen. Es kann aber auch einfach mal eine Wechselatmung sein, ein Spaziergang in der Sonne oder ein Gespräch mit einer Freundin.
Das ist aber nach meiner Erfahrung oft ein Punkt: Frauen, die aus einer sehr fremdgesteuerten Situation kommen – je nachdem, wie alt die Kinder sind, wie die Familienverhältnisse und der Support sind – sind oft weniger in Kontakt mit ihren eigenen Bedürfnissen. Sie wissen gar nicht, was es ist, was ihnen hilft, ihre Ressourcen aufzuladen. Das kann auch mal ein Coaching-Inhalt sein - zu schauen, was einem gut tut. Was waren die letzten Aktivitäten, die mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben oder nach denen ich mich total beschwingt gefühlt habe?
ANTONIA: Wie kriegst du das ganz persönlich hin, die Vereinbarkeit von deinem Beruf und deiner Familie? Was hilft dir dabei, dich auf beides gut fokussieren zu können?
HANNA: Also einmal natürlich ein bombastisches Support-Netzwerk. Muss ich ganz ehrlich sagen. Wir haben Großeltern in der Nähe und Freunde, die immer mal einspringen. Und auch wir innerhalb der Partnerschaft haben eine ziemlich gleichberechtigte Verteilung der Aufgaben und der Care-Arbeit. Das hilft natürlich enorm. Also, ich würde sagen, an erster Stelle steht Support.
Dann eine gewisse Form der Reflexion. Reflexion im Sinne von: Ich werde mir klar über bestimmte Dinge, die mir wichtig sind. Dinge, auf die ich auf keinen Fall verzichten kann in beiden Lebensbereichen, die nicht verhandelbar sind. Und das Gleiche auch von meinem Partner zu wissen, um dann gemeinsam zu einer Strategie zu kommen und zu schauen, wie das alles zusammenpasst und organisiert werden kann.
Wir haben uns wie so ein System aufgebaut und besprechen dann nur noch Abweichungen davon. Am Anfang hat es mich ein bisschen abgeschreckt. Ich bin eigentlich überhaupt nicht der Routine-Mensch, ich mag Neues, ich mag Abwechslung. Aber am Ende gibt mir genau dieses System die Freiheiten, weil ich weiß, wann ich Zeit für was habe. Es nimmt sehr viele Grundsatzentscheidungen ab. Dinge, die von vornherein schon entschieden sind, muss ich nicht jedes Mal im Kopf durchgehen und das spart Energie.
ANTONIA: Das ist auch etwas, was du uns im Coaching mitgegeben hast. Manche Entscheidungen einfach mal zu treffen und dann dabei zu bleiben und nicht jedes Mal wieder von vorne zu entscheiden. Das hat uns nicht nur im Business, sondern auch privat schon geholfen. Es klingt erst einmal wie eine Einschränkung, aber eigentlich ist es ein Zugewinn, weil man sich dadurch neuen Raum und Freiheiten schafft.
HANNA: Ja, das war bei mir auch so ein AHA-Moment. Denn die Vorstellung ist ganz anders, als die gelebte Version, und das war für mich auf jeden Fall eine krasse Erkenntnis. Also, ich liebe dieses System. Ich will es gar nicht mehr anders haben.
Und das führt zum nächsten Punkt, weil das macht Dinge ganz anders planbar und dadurch auch ressourcenschonend umsetzbar. Wir haben einen digitalen Kalender mit konkreten Regeln. Also die Termine, die als erstes drinstehen, sind verbindlich. So achtet jeder darauf, die eigenen Termine einzutragen. Und deswegen funktioniert es einfach, und jeder kommt auf seine Kosten. Und das war uns zum Beispiel sehr wichtig in der Reflexion aus Punkt 1: dass jeder trotz Familie und zwei Kindern auch Zeit für sich und für Alleinsein und eigene Abenteuer haben soll.
ANTONIA: Super Tipps. Lass uns die doch noch einmal kurz und knapp zusammenfassen: Punkt 1...
HANNA: Reflexion und Klarheit, was ist mir wirklich wichtig? Was will ich für eine Mama oder für ein Papa sein? Was will ich in meinem Leben erreichen?
Punkt 2: Dieses System zu erschaffen, das Grundsatzentscheidungen abnimmt und wie so eine Art Autopilot funktioniert, um ressourcenschonend den komplexen Alltag zu bewältigen.
Punkt 3 ist dann die Organisation, also auch der Einsatz von Tools. Wie kann dieses System umgesetzt und alltagstauglich gemacht werden?

Zwischen Anspruch & Realität
ANTONIA: Womit Caecilia und ich regelmäßig struggeln, sind Erwartungen an uns selbst, sowohl als Mütter als auch Gründerinnen. Wo im Alltag die Vorstellungen und die Realität oft sehr weit auseinander gehen. Wie gehst du mit den eigenen Erwartungen um? Hast du Lösungsansätze oder Strategien, die helfen, Erwartungen zu managen?
HANNA: Das kenne ich natürlich selbst sehr gut, sowohl was meine Rolle als Mutter anbelangt, als auch als Selbstständige. Ich glaube, am wichtigsten ist erstmal zu differenzieren: Sind das wirklich meine eigenen Erwartungen? Also sind das Dinge, die mir wirklich wichtig sind oder ist das etwas, was mir beigebracht wurde? Manche Dinge sagt man ja einfach aus Prinzip, wie „Zieh deine Jacke an“. Aber ist es wirklich so kalt oder sage ich das nur, weil alle mit Jacke rumlaufen oder weil es vielleicht die Großeltern komisch finden, dass das Kind ohne Jacke auf der Straße ist? Also eine Abgrenzung vornehmen. Ganz oft reduziert sich dann dieser Berg an Erwartungen schon mal. Und ich glaube, dann ist es wichtig, in eine Form von Minimalismus zu kommen und sich auf die Dinge zu fokussieren, die wirklich wichtig sind und dem Ziel dienen. Oft kann uns eine zu hohe Erwartungshaltung auf dem Weg zum Ziel blockieren. Also ehrlich sein: Sind das wirklich Dinge, die mir wichtig sind? Und dann schauen, von denen, die mir wirklich wichtig sind, welche sind dienlich für mein Ziel?
ANTONIA: Im Business-Alltag gibt es ja so Erwartungen, wie schnell irgendwas geht oder wie viel man arbeiten muss. Oft hört man zum Beispiel, als Gründer*in arbeitet man rund um die Uhr...
HANNA: Das geht schon in den Bereich von Glaubenssätzen und so Grundüberzeugungen, die uns blockieren. Und dafür sind Coaches und Therapeuten super Sparrings-Partner, um an die Stellen ranzugehen, die aus eigener Kraft einfach schwer zu lösen sind.
ANTONIA: Gibt es denn so Mindset-Basics? Oder etwas, wo du sagst, darauf sollte man als Mutter besonders achten?
HANNA: Ja, also im Prinzip läuft es einfach darauf hinaus, mir selbst gut zu tun. Für mich selbst zu sorgen, auch körperlich, also Sport, Ausgleich oder gute Ernährung.
Und auf der Mindset-Ebene: Was mir oft begegnet, vor allem bei ambitionierten Frauen, die ihre Ziele haben und wollen, wollen, wollen, ist eine Tendenz, den Tag von vorne bis hinten durchzutakten und anstelle von einer Sache am liebsten zehn Häkchen zu machen.
Und das ist zum Beispiel etwas, das ich für mich mit dem Mamawerden versucht habe, ein bisschen abzulegen. Mich ein bisschen mehr zu entspannen, wenn ich mit den Kindern bin und eher auf eine Sache zu fokussieren am Tag. Also nicht Musikschule, Laternenumzug, Freunde treffen und am Abend noch weggehen, sondern zu sagen, okay, ich habe jetzt hier einen Tag mit begrenzten Stunden, wir nehmen uns eine Sache vor.
Im Business-Alltag versuche ich dann dagegen, die Fokus-Zeiten und Quality-Arbeitszeit effektiv zu nutzen.
Wie ist das bei dir?
ANTONIA: Ich arbeite immer noch daran, mich von Erwartungen zu lösen und alles zu entzerren. Ich versuche es mit meinem Partner auch immer wieder, uns eine Struktur zu geben, aber dann muss oft nur eine Sache kommen und dann fällt alles wieder in sich zusammen. Das Bewusstsein, wie es funktionieren könnte, ist da, aber in der Umsetzung ist es noch ein bisschen schwierig.
Aber im Business-Alltag habe ich ein ganz gutes Gespür dafür, wenn ich mal ein bisschen langsamer machen muss. Und ich versuche mir das gerade in der Selbstständigkeit zu nehmen. Diese Eigenverantwortung ist ja auch ein Grund, warum wir selbstständig sind. Ich versuche mich davon zu lösen, dass man immer mehr, mehr, mehr machen muss, und stattdessen einfach zu sehen, wie viel geht heute. Und das ist heute vielleicht nur 50 Prozent, dafür aber morgen 120 und nicht heute 75, dann kann ich morgen nur noch 25 machen. Also, ich versuche dann eher schneller, die Akkus aufzuladen, als zu spät. Das wäre so mein Tipp.
HANNA: Das erfordert auch wieder Achtsamkeit. Und wann sind wir besonders achtsam? Wenn wir uns Zeit geben, wahrzunehmen und einzuchecken: Wo stehe ich, wie geht es mir heute, was geht, was geht nicht? Das ist auch ein Lernprozess für mich persönlich, zu sagen, okay, es gibt auch andere Aufgaben, die jetzt eher meinem Energielevel entsprechen.
Neues Leben, neues Business - auf deine Weise
ANTONIA: Ein wichtiges Thema bei MIUMI und auch eine große Herausforderung für mich persönlich, als ich Mutter wurde, ist, sich selbst treu zu bleiben, während man plötzlich in einem neuen Umfeld und einer neuen Rolle steckt. Gibt es da einen Tipp oder wie du damit umgehst, dir treu zu bleiben und die eigene Identität irgendwie weiterzuentwickeln innerhalb dieses neuen Frameworks?
HANNA: Also, zuallererst will ich sagen, dass das ganz natürlich und auch gut so ist, weil es auch da wieder um einen Veränderungsprozess geht. Es verändert sich, was im Familiensystem. Und jede Person schaut erst mal, wo gehöre ich hin, welche Rolle nehme ich ein, wie finde ich mich in der Rolle? Da dürfen wir als Mamas, auch wenn wir ambitioniert sind und hohe Ziele haben – was meistens auch ein Faktor ist, der in diesem Prozess zu Unwohlsein führt – uns einfach Zeit geben und großzügig mit uns selbst sein. Wir dürfen sagen, okay, ich chill mich jetzt mal drei Monate. Ich gucke mal, wo die Reise hingeht. Ich orientiere mich in dem neuen Umfeld oder mit der neuen Situation. Und genau das darf auch sein.
Und zur gleichen Zeit gibt es natürlich Möglichkeiten, das bewusst zu gestalten. Denn auch wenn oder gerade weil eine Geburt und Mamawerden und Mamasein etwas ganz Natürliches ist, was seit jeher zum Leben dazugehört, wird es manchmal so einfach im Vorbeigehen erledigt oder geschehen gelassen. Während, wenn wir ein neues technisches Gerät kaufen, wir uns erstmal eine 40-seitige Bedienungsanleitung durchlesen.
ANTONIA: Die hätte ich gern für mein Kind auch!
HANNA: Da denke ich, darf eine Portion mehr Bewusstheit und Klarheit mit rein, um diesen Veränderungsprozess aktiv und achtsam zu gestalten. Ich habe es als sehr befreiend und auch heilsam empfunden, mir vorher ein paar Fragen zu stellen und auch innerhalb der Partnerschaft Fragen zu diskutieren. Zum Beispiel: Was waren Dinge, die meine Eltern wirklich gut gemacht haben? Was habe ich als Kind gemocht? Was will ich in der Erziehung meiner eigenen Kinder auch wieder machen? Was vielleicht überhaupt nicht? Aber was will ich anstelle dessen? Und das auch mit dem Partner, mit der Partnerin zu diskutieren, ist super erhellend und sorgt einfach für eine Synchronisation, die ich wichtig finde. Auch in der Orientierung: Wo wollen wir hin und was wünschen wir uns für die Familie? Was wünschen wir uns fürs Kind? Und dann natürlich auch Werte oder die eigenen Ziele, die ich im Leben habe, oder Dinge, die ich auf jeden Fall noch erleben will. Und das alles in Kombination schafft einfach Verständnis innerhalb dieses Veränderungsprozesses und auch eine Klarheit, wie das dann entsprechend gestaltet werden kann, bewusst gestaltet werden kann.

ANTONIA: Wie sieht denn so ein ganz normaler Tag von Hanna Stutzki aus? Ein stinknormaler Dienstag in deinem Leben.
HANNA: Dienstag ist tatsächlich ein besonderer Tag. Ich habe ja angedeutet, ich lebe in so einem System...
Der Dienstag ist Oma-Opa-Tag. Da kann ich besonders lange nach hinten arbeiten, bzw. einmal im Monat habe ich dienstags auch meinen Spa-Day.
Aber generell bin ich ab 9 Uhr am Schreibtisch. Die Kinder sind in der Kita und versorgt. Und ich sitze mit meinem Tee am Schreibtisch.
ANTONIA: Und das habe ich gelernt in unserem Coaching: Du machst die allerwichtigste Aufgabe zuerst, falls die Kita anruft.
HANNA: Ja, meine Vormittage sind geblockt für Fokuszeiten in der Regel, wo ich an meinen Aufgaben arbeite und mein Business voranbringe.
Das ist einfach meine persönliche Beobachtung, dass ich mich morgens ganz gut in Themen vertiefen kann und dann auch gut abarbeiten kann, während am Nachmittag eher so Kreativarbeiten, irgendwas in Bewegung und Zusammenarbeit mit anderen besser für mich passt. Und so habe ich mir einfach den Tag strukturiert: morgens Fokuszeiten und am Nachmittag entweder noch mal so ein Walk-And-Talk nach dem Lunch oder ein Netzwerk-Call oder Austauschtermin und dann ab 13 Uhr Coachings.
Ja, und das ist mein Lifehack: Von allen Aufgaben, die ich mir so vornehme in meiner Fokuszeit, identifiziere ich eine als die wichtigste, die den größten Unterschied macht. Und die arbeite ich als allererstes ab, damit ich, sollte irgendwas Unvorhergesehenes kommen, nicht das Gefühl habe: „Oh mein Gott, heute habe ich gar nichts geschafft.“
ANTONIA: Das klingt jetzt alles super strukturiert und sehr aufgeräumt. Und alle denken jetzt wahrscheinlich „Das möchte ich auch“. Aber wir möchten auch die andere Seite beleuchten! Wo scheiterst du an deinem System und wo gerätst du an deine Grenzen?
HANNA: Wenn es mal zu Abweichungen kommt, also zum Beispiel, die Kita ruft wirklich an. Das System macht schon auch starr im Kopf. Und da merke ich auch einen Unterschied zwischen... ich bin energiearm und ich bin in meiner Energie... Natürlich fällt es mir an den Tagen, wo ich aufgetankt bin, einfacher, mich auf so etwas einzulassen, mich einzustellen und es irgendwie mit einer Portion Humor zu nehmen.
So viel, aber alles muss nicht…
ANTONIA: Gibt es abschließend vielleicht noch eine Sache, die du Müttern mit beruflichen Ambitionen auf den Weg geben willst? Den ultimativen Gedankenanstoß?
HANNA: Ich feier Frauen, die etwas machen wollen, etwas starten wollen, viele Ideen haben und die Energie haben, neben Familie ihren eigenen Vorstellungen zu folgen und das Leben zu den eigenen Konditionen zu gestalten. Also, das finde ich erstmal richtig Hammer und ich glaube, was ich...
ANTONIA: Das zu wertschätzen, ist ja auch schon... Man sieht oft einfach gar nicht, was man da alles macht. Es gibt auch so viele Momente als Mutter, in denen man denkt, jetzt bin ich dem wieder nicht gerecht geworden, aber es gibt auch ganz viele Momente, in denen man einfach so krass viel schafft und leistet, ohne es zu bemerken. Und damit meine ich auch ganz kleine, alltägliche Sachen.
HANNA: Deswegen bin ich ein großer Freund vom Journalen oder Notizen machen. Denn gerade unsere Wahrnehmung, wenn wir gestresst sind, ist eher auf das Negative fokussiert. Aber dann in der Rückschau mal ohne diese Emotionen draufzuschauen, erlaubt uns eine ganz andere, wertschätzendere Perspektive. Ja, und es sind absolut auch die Aneinanderreihung von all diesen kleineren, alltäglichen Dingen.
Nochmal zu deiner Frage, was will ich mitgeben? Ich würde mich auch in diese Kategorie Mamas mit reinzählen. Ich will was erreichen. Ich habe Bock, die Welt ein Stück weit mitzugestalten. Und was zu machen, das außerhalb meiner Rolle als Mama liegt. Und ich möchte hier die Erlaubnis aussprechen, um Hilfe fragen zu dürfen. Bei all dem, was wir uns wünschen und erträumen und wofür wir losgehen, egal in welchem Lebensbereich, dürfen wir um Hilfe fragen. Dürfen wir uns ein Support-Netzwerk aufbauen. Coaches oder Experten dazu nehmen, die uns helfen, schneller oder einfach ressourcenschonender dahin zu kommen, wo wir hinwollen. Das fällt uns Frauen noch schwer. Zu sagen „Das kann ich nicht“, dann nehme ich mir jemanden, der es kann. Oder „Hier gerate ich an Grenzen“, vielleicht spreche ich mal mit jemandem. Egal ob Austausch-Netzwerk, Frauen-Netzwerk oder Freundschaften… Unterstützung kann auf so vielen Ebenen passieren. Und ich glaube, dass das ein ganz, ganz wichtiger Punkt ist, auf dieser Reise ein eigenes Business aufzubauen, Mama zu sein und diese beiden Sachen auch miteinander zu vereinen.
Wir können Hanna und ihre Coachings wärmstens empfehlen!
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Interview & Text: Antonia Pahlke
Fotos: MIUMI